Dr. Wiltrud Häfner-Ranabauer (links) mit Andra Rupietta, Präsidentin des Biennium 20/22. Bild: P. Köllner-Kleinemeier
Das Jahr 1981: Ronald Reagan wurde der 40. Präsident der USA, in Deutschland demonstrierten Zehntausende gegen die Atomkraft, der britische Thronfolger Charles und Lady Diana heirateten, ein Liter Benzin kostete 1,40 Mark – und Dr. Wiltrud Häfner-Ranabauer trat in den Zonta Club Heidelberg ein! Seit 40 Jahren ist sie nun im Club aktiv, engagiert sich für die Realisierung von Zontazielen und für die Aufnahme interessanter Frauen in unseren Club. Bei unserem September-Meeting haben wir dieses Jubiläum mit einem herzlichem Applaus und einer Urkunde gefeiert!
Mehr als ein Spagat: Forscherin, Partnerin, Mutter
Wiltrud Häfner-Ranabauer schloss zunächst ihr Studium der Psychologie an der Universität Bonn mit dem Diplom ab. Auf Vorschlag ihres Doktorvaters Prof. Dr. C. F. Graumann erhiehlt sie ein Doktorandenstipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Nach Abschluss ihrer Promotion entschied sie sich für eine kombinierte Tätigkeit von Forschung und Psychotherapie an der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg. 1967 heiratete sie den Psychiater Prof. Dr. Dr. Heinz Häfner, der bereits damals von Heidelberg aus die Planung des Zentralinstitus für Seelische Gesundheit in Mannheim betrieb. Auch Wiltrud Häfner-Ranabauer war an vorbereitenden Aktivitäten der Gründung des Institus beteiligt, obwohl sie nach der Geburt des ersten Kindes 1970 nur noch halbtags tätig sein konnte. Die von ihr entwickelte differenzierte standardisierte Patientendokumentation für die damals drei Kliniken des Zentralinstitus ermöglichte wissenschaftliche quer- und längsschnittliche Untersuchungen zu den verschiedensten Fragestellungen in der psychiatrischen Versorgungsforschung. Über etliche Jahre war sie außerdem an der psychiatrischen Zusatzausbildung des Zentralinstitus für Schwestern und Pfleger beteiligt.
Kompromisse sind die Realität
Berufliches Engagement, zwei Kinder, viele Gäste aus dem In- und Ausland , absolut kein "Job-sharing" mit dem ambitionierten, beruflich voll beanspruchten Ehemann lassen sie auch heute noch daran zweifeln, dass beruflich und persönlich anspruchsvolle Frauen sich ihre wichtigsten Wünsche wirklich voll in der Realität erfüllen können. Je vielseitiger und differenzierter die Persönlichkeit, umso mehr gilt in der Folge: Kompromisse sind notwendig in verschiedenen Richtungen gemäß der jeweiligen Konstellation zwischen der eigenen Persönlichkeit und ihren Werthaltungen, ihrer Vitalität, des Berufs, der Partnersituation und der Umwelt. "Wahrscheinlich war das allerdings auch früher nicht ganz anders", fasst sie zusammen.
Vielen Dank für dein Engagement, liebe Wiltrud! Wir freuen uns auf die nächsten Impulse von dir!