Vizepräsidentin von Zonta Heidelberg: Petra Köllner-Kleinemeier

Wir freuen uns sehr, dass Petra Köllner-Kleinemeier bei der Mitgliederversammlung im Mai 2021 die Wahl zur Vizepräsidentin von Zonta Heidelberg angenommen hat!

Petra ist seit fast zehn Jahren bei Zonta. Nach ihrem Studium der Sprachwissenschaften und der Volkswirtschaft war sie im Bereich der betrieblichen Marktforschung und strategischen Unternehmensberatung tätig und baute die Wirtschaftsförderung im Rhein-Neckar-Kreis mit auf. Seit dem Jahr 2020 ist sie Vorstandsvorsitzende der Stiftung COURAGE für chronisch kranke Kinder am Universitätsklinikum Heidelberg.

Herzlichen Glückwunsch zur Wahl als Vizepräsidentin, Petra! Was ist deine Motivation, dich für ein Frauennetzwerk wie Zonta Heidelberg zu engagieren?

"Die Stellung der Frau in der Gesellschaft beschäftigt mich schon lange. Bereits zu Beginn meiner beruflichen Tätigkeit habe ich wahrgenommen, wie wichtig Netzwerkarbeit ist. Mir war schnell klar, dass hier ein großer Nachholbedarf für Frauen besteht und diesem Umstand leider noch viel zu wenig Rechnung getragen wird. Mich bei Zonta zu engagieren war die logische Konsequenz, denn es ist das Ziel aller Zontians, auf internationaler, nationaler und lokaler Ebene Frauen in der Gesellschaft, der Familie und dem Beruf zu fördern, zu vernetzen und zu unterstützen. Durch Zonta lerne ich viele tolle, ambitionierte Frauen kennen. Gemeinsam verbessern wir die Situation der Frauen und Mädchen weltweit, indem wir z. B. Ausbildung fördern und unterstützen. Auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene schreiten wir voran, bilden Netzwerke, erheben die Stimme und helfen konkreten Projekten wie z. B. den Frauenhäusern oder Organisationen für obdachlose Frauen."

Welches Thema beschäftigt dich im Moment besonders?

"Eigentlich sind es mehrere Themen, die aber miteinander verknüpft sind. In der aktuellen Situation nehme ich leider Tendenzen wahr, die auf eine Verschlechterung der Situation von Frauen hindeuten. Häusliche Gewalt ist z. B. in Deutschland während der Pandemie im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr deutlich angestiegen. Der Großteil der erfassten Opfer sind Frauen und die Dunkelziffer ist hoch. Gleichzeitig scheinen – nach neuesten Studien – immer mehr Frauen in Zeiten der Pandemie mit geschlossenen Kitas, Schulen und Tagespflegeeinrichtungen beruflich zurückzustecken, da sie mehr Zeit für die Betreuung ihrer Kinder oder auch pflegebedürftigen Angehörigen aufwenden müssen. Auch der Austritt der Türkei aus der Istanbul-Konvention unterstreicht die Notwendigkeit, aktiv zu werden. Mit der Zonta-Aktion „ZONTA SAYS NO" können und müssen wir hier Akzente setzen und dazu beitragen, dass Männer und Frauen auch in der Familie gleichberechtigt zusammenleben und Gewalt gegen Frauen verhindert und unter Strafe gestellt wird."

Inspiration muss sein - was war ein besonderer Impuls für dich in der letzten Zeit?

"Meine Kinder, die mein Mann und ich noch in einer Zeit mit eher traditionellen Rollenverteilungen erzogen haben, setzen gerade tolle Impulse. Sie sind engagiert, führen gleichberechtigte Beziehungen, sind beruflich auf Augenhöhe mit dem jeweils anderen Geschlecht und stehen ihre Frau bzw. ihren Mann. Gleichzeitig sehen sie nach wie vor viel Handlungsbedarf und leisten aktiv ihren Beitrag zum gesellschaftlichen Wandel. Das ist Ansporn und Inspiration für mich, weiterhin für die gleichberechtigte Stellung der Frauen in der Gesellschaft aktiv einzutreten und mich zu engagieren."